Endlich wieder schlafen: Wie man Schlafstörungen in den Griff bekommt

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16. Juni 2011
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Niemand mag sie, diese Nächte, in denen man niemals richtig liegt, stündlich auf die Uhr guckt, immer nervöser wird und am nächsten Morgen zerschlagen stöhnt, man habe keine Sekunde geschlafen. Um sich dann mühsam durch den Tag zu schleppen. Zum Glück gehen diese Schlafstörungen oder auch Insomnien meist nach einigen Tagen vorüber. Je länger sie aber dauern, desto verzweifelter die Suche nach Hilfe. Dabei ist allein die Angst vor der Schlaflosigkeit oft Auslöser eines Teufelskreises. Der zusätzlich von allerlei Mythen genährt wird. Wie der Vorstellung, man solle mindestens acht Stunden schlafen, am besten vor Mitternacht ins Bett gehen und dürfe nachts nicht aufwachen. Oder man könne entgangenen Schlaf nie mehr nachholen. Was schlicht falsch ist, denn nicht über die Quantität, sondern über die Schlafqualität holt sich der Körper seine Kräfte zurück. Auch eine „Schonhaltung“ am Tag ist kontraproduktiv, weil viel Bewegung und eine gewisse Anstrengung die beste Voraussetzung ist für guten Schlaf. Ein vorübergehendes Schlafdefizit führt außerdem nicht gleich zu dauerhaften gesundheitlichen Schädigungen. Dauert es länger an, empfiehlt es sich allerdings, einen Arzt aufzusuchen, um physiologischen und psychischen Ursachen auf den Grund zu gehen.

Alle, die vorübergehend unter Schlafdefiziten leiden, können aber auch etwas tun: für eine gute Schlafhygiene sorgen. Regelmäßige Schlafenszeiten, der Verzicht auf ein allzu spätes Mahl und Alkohol kurz vor dem Schlafen, sowie ein ausreichendes Zeitfenster für das Herunterfahren der Tagesaktivitäten zählen dazu. Ein weiterer Faktor, der bis jetzt unterschätzt wurde: Eine perfekt aufeinander abgestimmte Kombination aus Kopfkissen, Matratze und Unterfederung kann bei Schlafstörungen nachweislich die Schlafqualität verbessern. Das ergab eine Untersuchung des Schweizer Schlafforschers Dietrich Schneider-Helmert von der Schmerzklinik Kirschgarten mit einer Gruppe von Patienten, die an chronischer Insomnie leiden. Als Vergleichsbett zu einem „normalen Bett“ diente das Swissflex-Schlafsystem SF 500-Premium Line bzw. uni 20. Ergebnis: Auf dem Swissflex-Schlafsystem schliefen die Probanden im Schnitt eine Stunde länger und wachten seltener auf. Damit konnte die Studie der Schweizer Schlafexperten erstmals wissenschaftlich beweisen, dass das richtige Bett auch bei gestörtem Schlaf einen positiven Einfluss hat. Dass immer mal wieder Situationen auftreten, die einem sprichwörtlich den Schlaf rauben, kann natürlich niemand verhindern. Aber man kann dafür sorgen, es dem Schlaf möglichst einfach zu machen, damit die Nächte nicht zur Bedrohung, sondern wieder zur reinsten Kraftquelle werden.

*** Weitere Informationen: www.schlafgestoert.de Literatur: - Tilman Müller: Schlaf erfolgreich trainieren. Ein Ratgeber zur Selbsthilfe. Hogrefe (2010). ISBN-10: 9783801722920, ISBN-13: 978-380172292 ***

Alte Einschlafhilfen – was sie bringen

- Schäfchen zählen

Macht leider nicht müde, sondern eher wach. Das hat ein Forscherteam der Universität Oxford herausgefunden. 50 an Schlaflosigkeit leidende Probanden sollten verschiedene Entspannungstechniken probieren. Dabei stellte sich heraus, dass andere entspannende Vorstellungen wie etwa ein rauschender Wasserfall weitaus schneller zum Schlafen bewegten als vorbeiflitzende Schafe.

- Glas Milch mit Honig

Kann tatsächlich helfen. Denn Milch, Bananen und Schokoladeenthalten "L-Tryptophan" enthalten, einen Stoff, der im Gehirn hilft, den Schlaf zu regulieren. Um dort anzukommen, braucht das L-Tryptophan allerdings ein Zuckermolekül als Transportmittel - deswegen der Honig in der Milch.

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Titelfoto: ©Andrea Kusajda/PIXELIO

Kategorien: Gute Nacht